Hanfkalk ist ein Raumklima verbesserndes Material mit vielfältigen positiven Eigenschaften, das in der Architektur gerade seine Anfänge findet. In meinem Bachelor Projekt habe ich es wiederum in einen anderen, zugänglicheren Kontext gesetzt. Das Konzept fokussiert die Verarbeitung von Hanfkalk, der in eine formgebende Vorrichtung gefüllt wird. Diese Hohlform wird Schalung genannt und ist relativ aufwendig in der Herstellung. Ist sie jedoch erst einmal angefertigt, ist die Verarbeitung von Hanfkalk ganz einfach. 
Das Projekt gestaltet die Schalung effizient. Einzelne Module der Schalung können auf unterschiedliche Arten zusammengesetzt und anschließend befüllt werden. So können mit wenigen Elementen immer wieder neue Objekte mit verschiedenen Höhen, Formen und Funktionen aus Hanfkalk hergestellt werden.
Hanfkalk - ein kompostierbares und CO² negatives Material 
Hanfkalk ist CO² negativ – d.h. er bindet insgesamt mehr CO² als bei der Herstellung ausgestoßen wird. Der Hauptbestandteil von Hanfkalk sind Hanfschäben. Sie bilden den inneren, hölzernen Kern der Hanfpflanze und fallen bei der Hanffasergewinnung als Abfallprodukt an. Die Hanfpflanze ist ein wahrer Alleskönner und liefert von Lebensmitteln über Textilien bis hin zu natürlichen Baustoffen wie Hanfkalk eine breite Palette an möglichen Einsatzgebieten, die ökologisch, ressourcenschonend und nachhaltig sind. Hanf wächst ca. 50 mal schneller als Holz und bindet dadurch besonders viel Kohlenstoffdioxid.
Die zweite Zutat ist Kalk. Er dient hier als Bindemittel und härtet durch die Aufnahme von CO² aus. Die äußeren Schichten erhärten relativ schnell und sorgen für eine zuverlässige Grundstabilität. Im Inneren dauert der Aushärtungsprozess jedoch länger, da das CO² nur langsam durch die zunehmend dickeren und bereits abgebundenen Schichten dringt. So kommt es dazu, dass Hanfkalk noch jahrelang nicht nur an Stabilität gewinnt, sondern dementsprechend auch noch weiterhin CO² bindet. Im Sinne eines cradel-to-cradle Prozesses kann Hanfkalk am Ende des Produktlebenszyklus entweder kompostiert, wiederverwendet oder sogar als Dünger eingesetzt werden.
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